Estland/Finnland 2024, Spielfilm, 125 Minuten, OmeU. Regie: Marko Raat. Mit acht orientalisch-poetischen Motiven erkundet der Film die Seelenlage seiner Protagonisten: heimkehrende Segelboote, Röte des Sonnenuntergangs, der erste Schnee, nächtlicher Regen, ein Vollmond im Herbst, eine Tempelglocke, eine unerwartete Brise, das Kielwasser einer Wildgans. Er übersetzt alte japanische Liebesgeschichten in die Sprache der Sehnsüchte und Wünsche einer Dorfgemeinschaft in Estland.

In Japan, an den Ufern des Biwa-Sees, erhob sich der Wind und trug das Geflüster eines Fischerdorfes zum Peipsi. „Hast du jemals geliebt?“, fragte der Wind. Die junge Hanake wusste die Antwort nicht, sie wollte nie erwachsen werden. Merikarp wollte eine berühmte Sängerin werden, Roman wollte ein angesehener Gemeindebeamter werden und Õnne wollte sich um die Ausbildung ihrer Schüler kümmern – so friedlich war das Leben am Peipsussee. Doch als die Kirschbäume am See zu wachsen begannen, änderten sich die Wünsche und das Schicksal der Menschen.

„8 Views of Lake Biwa“ folgt der japanischen Kunsttradition, die Emotionen in Landschaftsbildern beschreibt.
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch des deutschen Japanophilen Max Dauthendy aus dem Jahr 1911.