NICOLAS ALTSTAEDT UND DAS MKO
2. Abokonzert

PROGRAMM
HARRISON BIRTWISTLE
›Cortege – A Ceremony for 14 musicians‹
DMITRI SCHOSTAKOWITSCH
Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 Es-Dur op. 107
HENRI DUTILLEUX
›Trois Strophes sur le nom de Sacher‹ für Violoncello solo
FRANZ SCHUBERT
Symphonie Nr. 4 c-Moll D 417 ›Tragische‹

MITWIRKENDE
NICOLAS ALTSTAEDT Dirigent und Violoncello
MÜNCHENER KAMMERORCHESTER

Die Saison 2024/25 steht beim Münchener Kammerorchester unter dem Motto ›Nachtwache›‹ und schöpft aus dem reichen Kosmos nächtlich inspirierter Kompositionen quer durch die Jahrhunderte.

In totalitären Staaten bildet die Nacht einen Schutzraum für das ›Ich‹ auch im subversiven Sinne. Andererseits erfolgen Verhaftungen der Geheimpolizei bevorzugt nachts. Während des stalinistischen ›Großen Terrors‹ Mitte der 1930er hatte auch Schostakowitsch stets einen gepackten Koffer bereitstehen, sollte es nachts an der Tür klopfen. Diese Nachtwache ließ ihn fortan nicht mehr los. Sie ist auch im Cellokonzert Nr. 1 von 1959 präsent. Am Ende des ›Moderato‹ stimmen fragile Flageolett-Töne des Solo-Cellos mit der Celesta ein weltentrücktes Wiegenlied an, das in eine ausgedehnte ›Cadenza‹ mündet: ein nächtliches Selbstgespräch wie in Dutilleuxs ›Trois Strophes sur le nom de Sacher‹ für Violoncello solo. Als Solist und Dirigent ringt Nicolas Altstaedt dem ›Ich‹ im Kollektiv neue Dimensionen ab. Damit arbeitet zuvor auch Birtwistles ›Cortege‹ von 2007. Kein Dirigent leitet die 14 Musiker an, und 10 von ihnen übernehmen solistisch-performative Partien: eine »Zeremonie«, so Birtwistle. Im verdüsterten c-Moll von Schuberts ›Tragischer‹ schimmert hingegen, durchaus hoffnungsfroh, stets auch das Licht.

Die Konzerteinführung zum Programm beginnt um 19:15 Uhr im Konzertsaal. Der Eintritt ist für Konzertbesucher frei.