Johann Wolfgang von Goethe
Reineke Fuchs

Erzähler: Thomas Birnstiel
Musikalische Begleitung: Heinrich Klug (1. Solocellist der Münchner Philharmoniker)
Mit Projektion der Bilder von Michael Mathias Prechtl

600 Jahre vor Christus schrieb Aesop die Fabel vom Fuchs, der über seine Gegner nicht nur durch Gewandtheit und List, sondern vor allem auch durch Skrupellosigkeit siegt. 1793 adaptierte sie Johann Wolfgang von Goethe. Bis zum König hinauf sind die Protagonisten seines Stückes Tiere, die menschliche Rollen spielen und einem Hofstaat angehören. Daneben existiert auch eine menschliche Gesellschaft. Goethe gab dem Werk stark spöttische, mitunter boshafte Züge – sein Epos kann durchaus als Kritik des höfischen Lebens gelesen werden, das er nur zu gut kannte.
Ob zu Zeiten des Dichters Aesop, zu Zeiten Goethes oder auch heute: Trotz aller grundlegender Veränderungen innerhalb dieser großen Zeitspanne haben sich die Verhaltensweisen des Menschen nicht verändert, wenn es um Einfluss und Macht geht. Der 2003 verstorbene Maler Michael Mathias Prechtl – ein Virtuose der satirischen Anspielung – trieb die Interpretation des Textes bis an die Grenzen und öffnet uns gerade dadurch die Augen für moderne Deutungsmöglichkeiten.