Stefan Wilkening, gefeierter Theater- und Filmschauspieler und eine der prägenden Stimmen des Bayerischen Rundfunks, liest aus Thomas Manns „Der Zauberberg“. Wilkenings spezielle Art des Erzählens ist ein temperamentvolles, ganzkörperlich betriebenes „Theaterereignis“, und so sind wir gespannt auf seine Interpretation des Kapitels „Fülle des Wohllauts“: Im Roman trifft um 1914 der junge angehende Ingenieur Hans Castorp während seines Aufenthalts in der abgeschlossenen Welt eines Erholungsheims im Hochgebirge auf weltentrückte Figuren. Sie konfrontieren ihn mit Politik, Philosophie, Krankheit und Tod. Aber er lernt hier auch Liebe kennen. Zur Unterhaltung der Gäste dient ein Grammophon, Marke Polyhymnia, das damals verfügbare Spitzengerät mit elektrisch betriebenem Plattenteller, wodurch eine bis dahin unerhörte Qualität der Wiedergabe erzielt wurde. Hans übernimmt sofort die Verwaltung des musikalischen Schatzes. Fasziniert von den Möglichkeiten des teuren Geräts, gibt er sich nächtlichen „Musikorgien“ hin...