Die Bilder, die Philippe Jaroussky vonseiten des Publikums und der Presse zugeschrieben werden, kommen meist aus himmlischen Sphären: Weite, Höhe und Unnahbarkeit spielen hier eine Rolle. „Engelsgleich“ oder „überirdisch“ sei seine Stimme, die Süddeutsche Zeitung etwa sprach einst gar vom „Strahlengott unter den Countertenören“. Seit beinahe 20 Jahren gilt der Franzose mit sinnlicher Stimmfarbe und atemberaubend virtuoser Gesangstechnik als einer der besten Interpreten seines Fachs. 

Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass das vielfach wenig bekannte Repertoire in dieser Zeit ein breites und begeistertes Publikum gefunden hat. Und Jaroussky ist noch mehr: Auch als Entdecker zu Unrecht vergessener Juwelen der Alten Musik hat er sich einen Namen gemacht. Als solcher beleuchtet er im November Leben und Werk eines der beliebtesten Opernkomponisten des 18. Jahrhunderts, des Venezianers Antonio Caldara.